Trotz Coronakrise - Jugenddienst geht weiter - eben nur virtuell....
THW Jugend Eschweiler #raus aus dem Alltag #gemeinsam #stayhome (01.04.2020)
(Bericht: Laura Saro THW Jugendbetreuerin und Erwin Emmerich, BÖH THW OV Eschweiler
Bilder: Ernst Spaltner THW OV Eschweiler)
Wir sitzen momentan alle im selben Boot, wir können alle helfen, indem wir zuhause bleiben, „einfacher“ war helfen noch nie. Der Coronavirus SARS-CoV-2 hat Deutschland komplett in der Hand und jeder muss soziale Einbußen hinnehmen. Zwei Meter Abstand halten, keine Freunde mehr treffen, Oma und Opa dürfen nicht besucht werden…. Für jeden Einzelnen ist es eine schwere Zeit auch für die Jugendlichen im THW Ortsverband Eschweiler.
Gerade noch befanden Sie sich in der Vorbereitung zum Leistungsabzeichen, dann hieß es plötzlich „Dienstverbot“ zunächst bis zum 19. April. Auch das THW hat keine andere Möglichkeit! Keine andere Möglichkeit? In der schweren Zeit muss man kreativ werden und die Probleme als Herausforderung sehen.
Schon seit dem Moment der „Schließung der Schulen und Eingrenzung der sozialen Kontakte“ haben Ortsjugendleiter Ernst Spaltner und Jugendbetreuerin Laura Saro sich Gedanken gemacht, wie man die THW Jugend, in dieser Zeit „zusammen“ und doch auf Abstand halten kann.
Über die sozialen Netzwerke erreichten uns viele Beispiele anderer Ortsverbände, die ähnlich dachten und auch gute Ideen entwickelten. Unsere Messlatte war hoch. Nicht nur beschäftigen, nicht nur zeigen, dass wir an euch denken, sondern auch gemeinsam aktiv sein, zusammen lachen und Spaß haben, wie es bei den Jugenddiensten üblich ist.
Nach einigen Überlegungen orientierte man sich an einem Beispiel des THW Ortsverbandes Ludwigshafen der mit seiner Idee die Grundlage zum ersten virtuellen Jugenddienst der THW Jugend Eschweiler legte. Am Mittwoch dem 01. April 2020 fand dieser dann über WhatsApp statt.
Als Aufgabe hatten die Jugendbetreuer den Bau eines sogenannten Knotenbrettes ausgewählt. Auf diesem Brett werden die wichtigsten Stiche und Bunde des Technischen Hilfswerkes angebracht. So wurden Aufgaben des geplanten Leistungsabzeichens im Miniaturformat abgefragt.
Jedem der 21 Jugendlichen wurde am Vorabend des Jugenddienstes eine Materialtüte an die Haustüre gestellt, die folgenden Inhalt hatte: zwei kleine Kanthölzer, acht dünne Rundhölzer, 23 Seile in verschiedenen Längen und eine Tube Leim. Dafür waren vom Ortsjugendleiter und der Jugendbetreuerin in Summe 12,6 Meter Kantholz (5x40 mm) und 39,48 Meter Rundholz (10 mm) auf Länge zu sägen sowie die Schnittkanten zu brechen. 192 Meter dünnes Kunststoffseil wurde in 483 Stück verschiedener Längen geschnitten und alle Seilenden waren zu verschweißen.
Pünktlich zum Dienstbeginn um 19 Uhr starteten die Jugendbetreuer den WhatsApp Chat und mit kleinen Erklärvideos und Bildern wurde den Jugendlichen Schritt für Schritt der Bau des Knotenbrettes erläutert. Einfacher und doppelter Hinterstich, Sackstich, Doppelstich und Hinterstich mit Halbschlag waren anzufertigen und auf den Kant- und Rundhölzern zu befestigen. Diese Stiche stellen einen Teil der Aufgaben beim Thema „Stiche und Bunde im THW“ dar und sind wichtig für die tägliche Arbeit innerhalb von Übungen und Einsätzen.
Immer wieder wurden die Wartezeiten während des Baus mit Späßen, Bildern, eigenen Videos und Kommentaren überbrückt. Zwischendurch präsentierten die Jugendlichen auch immer wieder den Stand ihrer Arbeit.
Besonders erwähnenswert ist eine zweite WhatsApp-Gruppe die sich gründete, die der Eltern. Dort wurden ebenfalls fleißig Zwischenstände ihrer Kinder gepostet und positive Rückmeldung zum Engagement der Jugendbetreuer gegeben. So wurde aus dem Jugenddienst ein Familienevent für alle.
Kurz vor 22 Uhr kamen die letzten Bilder und der erste virtuelle Jugenddienst des THW Ortsverbandes Eschweiler konnte zufrieden beendet werden. Das Feedback unserer Jugendlichen und ihrer Eltern, hat uns bestätigt: wir hatten mal wieder die richtige Idee.
Voller Stolz meldeten die Jugendbetreuer ihrem Ortsbeauftragten Arnold Willecke und seinem Stellvertreter Guido Masmeier direkt im Anschluss den Erfolg des Projektes und warnten vor:
Unsere Jugendgruppe wird so – durch die Coronakrise – weitermachen.
Alle sind nun gespannt was sich der Ortsjugendleiter Ernst Spaltner und die Jugendbetreuerin Laura Saro einfallen lassen werden.